Die Primarchen by Graham McNeill Nick Kyme Gav Thorpe Rob Sanders

Die Primarchen by Graham McNeill Nick Kyme Gav Thorpe Rob Sanders

Autor:Graham McNeill, Nick Kyme, Gav Thorpe, Rob Sanders
Die sprache: eng
Format: mobi, epub
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2013-10-15T00:00:00+00:00


I

Der Primarch der Ersten Legion saß zurückgelehnt auf seinem verzierten Thron aus Elfenbein und Obsidian, wie er es in den letzten Nächten so oft getan hatte. Seine Ellbogen ruhten auf den geschwungenen Armlehnen des Throns und seine verschränkten Finger berührten leicht seine Lippen. Augen im brutalen Grün von Calibans Wäldern starrten ohne zu blinzeln auf die flackernden Hololithen der umkämpften Sterne.

An Bord der Triumph der Vernunft, dem Flaggschiff der Dark Angels, war Lion El’Jonson tief in seinen Gedanken versunken. Er hatte über viele Dinge nachzudenken, aber egal wie sehr er sich auch bemühte, sich auf die militärischen Anstrengungen zu konzentrieren, die Night Lords zum Kampf zu stellen, kehrte sein Geist immer wieder zu einem unlösbaren Dilemma zurück.

Zweiundachtzig Tage waren vergangen, seit er Konrad Curze auf der öden Welt Tsagualsa gegenübergestanden hatte. Zweiundachtzig Tage, die ausgereicht hatten, damit sich sein Körper größtenteils von den grässlichen Wunden erholen konnte, welche die Krallen des Night Haunters in sein übermenschliches Fleisch gerissen hatten. Die Rüstung, die er trug, war repariert, instandgesetzt und neu lackiert worden, sodass kein Anzeichen von Curzes Gewalt auf ihrer ebenholzschwarzen Oberfläche verblieb.

Äußerlich hatte sich der Löwe vollkommen erholt, jedoch lagen die schlimmsten Wunden in seinem Inneren, nicht von den Waffen des Hight Haunters verursacht, sondern von seinen Worten.

Es besteht keine Gefahr, dass die schönen Engel fallen? Wann hast du das letzte Mal den Boden Calibans beschritten, mein ach so stolzer Bruder?

Die Gezeiten des Warp beeinflussten die Kommunikation ebenso sehr wie das Reisen zwischen den Sternen, und seit zwei Jahren hatte er keine bestätigte Nachricht mehr von Caliban erhalten. Früher wären Curzes hasserfüllten Worte leicht zu ignorieren gewesen. Die Treue der Dark Angels hatte immer außer Frage gestanden. Sie waren die Erste Legion, stets die edelste in den Augen aller; sogar als die Lunar Wolves die höchste Ehre erhielten und Horus zum Kriegsherrn ernannt wurde, so konnte doch niemand sonst den Titel der Ersten Legion beanspruchen.

Doch nun schien das alles in einem vergangenen Leben geschehen zu sein; Bürgerkrieg und Schisma zerrissen das Imperium, und die Gewissheit der Vergangenheit war kein Garant für Gegenwart oder Zukunft. Konnte der Löwe noch darauf vertrauen, dass seine Legion treu hinter ihm stand? Vertrauen war kein natürlicher Zustand für den Primarchen. Hatte der endlose Krieg, mit dem die Night Lords das Thramas-System überzogen, noch einen tieferen Sinn? Hatte Curze die Wahrheit gesagt und hielt er den Löwen hier nur beschäftigt, während Horus’ Agenten die Loyalität der Dark Angels untergruben?

Bereits vor Horus’ Verrat war das Vertrauen des Löwen eine seltene Gabe gewesen und selbst dann war er zum Narren gehalten worden. Perturabo hatte seinen Status als sein Bruder ausgenutzt, um den Löwen auszutricksen und unter dem Deckmantel einer Allianz die Kontrolle über die vernichtenden Kriegsmaschinen auf Diamat an sich zu reißen, nur um diese Waffen dann gegen die Diener des Imperators einzusetzen. Die Schande, derart manipuliert worden zu sein, nagte am Gewissen des Löwen und er würde nie wieder dem Wort eines seiner Brüder einfach so Glauben schenken.

Es war eine unmögliche Frage und ein unmögliches Dilemma. Der



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